Die Stumme Kamba
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Die stumme Kamba

Gedra ni Naje, Mythensammlerin

gehört und aufgezeichnet im Jahre 336 n.P.

 


Schwungvoll warf Daron die Tür zu Tarva ni Vondras Werkstattauf. Die Instrumentenbauerin hob den Kopf, bereit, denEindringling zu rügen, doch als sie ihn erkannte, überließ derVorwurf in ihrer Mine kampflos einem Lächeln den Platz.

"Sei gegrüßt, Meisterbarde", rief sie.

"Friede und langes Leben mit dir, Tarva, du Wirkerin von holz-und saitengewordenen Wundern!" erwiderte Daron den Gruß miteiner schwungvollen Verbeugung. Dann breitete er die Arme aus."Komm an mein Herz, liebste Freundin."

Tarva erhob sich von ihrem Arbeitsplatz und ließ zu, daß Daronsie stürmisch umarmte. Dann lotste sie ihn zu einem Stuhl amanderen Ende des Raumes und winkte ihre aufgestörtenMitarbeiterinnen zurück an ihre Arbeit.

"Also", fragte sie schließlich, als er glücklich saß, "was führtdich in so ausgezeichneter Laune ausgerechnet zu mir?Normalerweise bekomme ich dich doch nur zu Gesicht, wenn dirwieder eine Saite gerissen ist."

"Ganz einfach." Mit einem Fuß angelte Daron nach einem Schemelund zog ihn zu sich heran. "Ich war den ganzen letzten Monat beimeiner Freundin und Gönnerin Narja ni Korta auf Rahiwaw, dieserschönsten und kunstverständigsten aller Frauen - natürlichabgesehen von dir, Tarva."

"Bezieht sich das auf den Kunstverstand oder auf die Schönheit?"

šberrascht sah Daron auf. "Natürlich auf beides, liebsteFreundin."

Die Handwerkerin lächelte nachsichtig. Sie war weit über vierzigund hielt sich nicht mehr für eine schöne Frau . Dennoch gabenihr Darons beiläufige Komplimente stets ein warmes Gefühl.

"Aber um zum Thema zurückzukommen..." Der Barde ließ sich tieferin den Stuhl sinken, legte die Fingerspitzen aneinander undbetrachtete eingehend die Holzdecke.

Künstler, dachte Tarva, brauchen Publikum. Das war eines dervielen Dinge, die sie recht früh in ihrem Umgang mit denSchülern und Meistern der Bardenschule gelernt hatte. Und siewar gerne Publikum.

"Ja?"

"Ich brauche ein neues Instrument."

"Du brauchst?"

"Nein, ich möchte. Und das größte daran ist..." Er wandte sichihr zu und gestattete sich ein breites Lächeln, ehe er fortfuhr,"...ich kann es bezahlen!"

Tarva nickte nachdenklich. "Sieh an, das ist ja wirklich einmaletwas Neues."

Mit einer Handbewegung wischte er ihre Bemerkung beiseite. "Duwirst schon noch sehen, warum ich das gesagt habe. Ich möchtenämlich nicht nur irgendein Instrument von dir, Tarva. Ich willdein Meisterwerk. Die Essenz aller Instrumente, die Wurzel allenKlanges." Darons Stimme war auf einmal sehr ernst geworden, fastandächtig. "Tarva, ich will, daß du und deine Frauen euerHerzblut für dieses Instrument einsetzt. Alles, was ihr anMaterial zu brauchen glaubt, werdet ihr bekommen, aber keinerkann euch euren Schweiß und eure Liebe am Werk ersetzen, dieeuren Instrumenten ihren einmaligen und sonst unerreichbarenKlang geben. Um diese Dinge muß ich euch bitten."

Verwundert und verwirrt sah Tarva ihren Freund an. Erst langsamschien sie zu begreifen. "Narja ni Korta schenkte dir eineinmaliges Instrument?"

Darons Augen blitzten auf, er lächelte. "Ja, Tarva. Narja niKorta wird es bezahlen." Dann wurde er wieder ernst. "Aber du,Tarva wirst es mir schenken, denn nichts von dem, was Narjabezahlen kann, wird ohne dich zu dem, was ich begehre." Einedunkle Flamme schien jetzt in seinen Augen zu stehen, undaufgewühlt sprang er von seinem Sitz auf. "Was ich von dir will,Tarva, ist das perfekte Instrument!"

Die Handwerkerin sah den Barden lange an. Im Stillen wundertesie sich, warum sie die theatralische Geste, in der der schmaleMann seine geballten Fäuste zum Himmel reckte, zum ersten Malnicht als lächerlich empfand.

"Und was meinst du, welche Gestalt das perfekte Instrument habensoll?"

Daron ließ die Arme sinken und holte Luft. "Es ist", sagte erschlicht, "eine Kamba."

Zwei Wochen lang schloß sich Tarva in ihrem Haus ein; zweiWochen lang prägten sich Darons ungeduldige Schritte immertiefer in die Bohlen seines Raumes. Als die Handwerkerinschließlich abgemagert und mit schwarzen Ringen unter den Augenihre Kammer verließ stand Daron eher auf ihrer Schwelle, als sieihn rufen lassen konnte. Gemeinsam brüteten sie einen weiterenTag lang über einem Stapel von Wachstafeln und Lederrollen unddiskutierten, Daron mit all seinem Feuer und Tarva mit derAbgeklärtheit der Asketin, die sie in den letzten Tagen gewordenwar. Als Daron schließlich spät in der Nacht ging, fiel Tarvafür drei Tage und drei Nächte in tiefen Schlaf, aß am drittenMorgen all ihre Vorräte auf, gab ihren Frauen Anweisungen fürdie nächste Zeit und machte sich dann auf die Reise.

Man sagt, Tarva sei drei Jahre lang verschwunden gewesen, und indiesen drei Jahren seien die Bohlen in Darons Zimmer drei malausgewechselt worden. Doch schließlich kam sie wieder, und siebrachte einen ganzen Wagen voll der veschiedensten Rohstoffe undUtensilien mit. Und kaum hatte sie sich in ihrer Werkstatt aufdie Eckbank sinken und sich einen Becher Gerstensud reichenlassen, da stand auch schon Daron auf ihrer Schwelle.

"Tarva!"

Die Meisterin erhob sich, und Daron umarmte sie stürmisch. "Esist schön, dich wieder gesund zurück zu wissen."

Die Ehrlichkeit in Darons Stimme ließ in Tarva alle Reue, diesie jemals über den Antritt dieser Reise verspürt hatte, nochnachträglich zerfließen.

Er setzte sich neben sie auf die Eckbank, und sie spürte fastkörperlich, mit welcher Ungeduld er sich davor zurückhielt, siemit Fragen zu überschütten. Sie schlürfte genüßlich ihren Sudund ließ ihn leiden.

"Ich bin ziemlich weit herumgekommen", bemerkte sie.

"Jaaa..."

"Ich bin anderen Barden begegnet. Fremden Barden."

Sie spürte daß sie ihn aus der Bahn geworfen hatte. Irritiertzog er die Augenbrauen zusammen. "Fremde Barden?"

"Und ich habe alles besorgt, was wir benötigen."

Sofort war alle Verwirrung beiseitegefegt. Darons Augenglänzten, schrien: "Wann, Tarva, wann..."

"Morgen früh", sagte sie fest, "werden wir mit der Arbeitbeginnen - und nur du und ich und meine beiden bestenHelferinnen werden dabei sein."

"Wir haben zwei Arten Holz: Eskje, das ich aus einem ziemlichfernen Land hergeholt habe, und Avalran aus dem Dolchtal, vonder Quelle des Flusses. Aus diesem fremden, hellen und relativweichen Holz werden wir den Körper herstellen, das dunkleAvalran ist für den Hals und für Intarsienarbeiten. Wir müssensehr sorgfältig arbeiten, damit die Kombination der beidenunterschiedlichen Hölzer den Klang des Instrumentes stützt undihn nicht etwa zerschlägt." Sie zeigte Teile der angesprochenenHolzarten ihren aufmerksamen Mitarbeiterinnen und legte sie dannzurück auf den Tisch. Als nächstes griff sie nach einemschwarzen Beutel, öffnete ihn ein wenig und zog etwas heraus."Zusätzlich zu den hölzernen Intarsien werden wir auch nochOrnamente aus bestimmten Halbedelsteinen einarbeiten. Ich werdediese Arbeiten persönlich machen, möchte jedoch, daß ihr dieTatsache bei jedem Arbeitsschritt im Auge behaltet. Ich habeStücke aus Obsidian", sie legte ein Stück des schwarzen Glasesauf den Tisch, "sowie aus Jade und Perlmutt." Auch hierfürfischte sie Beispiele aus dem Beutel. "Außerdem habe ich mich umsehr wertvolle Saiten bemüht." Sie hob die Hand, als hielte sieetwas hoch, doch erst beim zweiten Hinsehen konnte man sehen,was es war. Es sah tatsächlich aus wie eine Saite, war jedochsehr hell, fast schon durchsichtig. "Nach dem, was mir derHändler sagte, sind diese Saiten von Elfen geschaffen worden,die jedoch nicht preisgaben, woraus sie sie hergestellt haben.Er vermutete, es sei ihr Haar. Mir ist es allerdings ehrlichgesagt ziemlich egal, woraus sie sind; für mich zählt nur, wiesie klingen." Von einem anderen Tisch nahm Tarva eine Kamba aufund tauschte mit wenigen geübten Griffen eine der Saiten gegendie helle Saite aus. Dann schlug sie sie sanft an.

Daron, der ganz hinten im Raum saß, hielt - ebenso wie alleanderen Anwesenden - den Atem an. Es war, als löse sich von derSaite nicht nur ein Ton, sondern auch eine Farbe, Wärme und einespürbare Vibration. Alle menschlichen Sinne wurden gleichzeitigangesprochen, und dennoch war es ein Gebilde vonunbeschreiblicher Klarheit und Einfachheit - ein Ton. DieserKlang war kaum noch zu übertreffen. Daron sinnierte, was dieseSaite erst geben würde, wenn sie auf einem perfekten Instrumentaufgezogen wurde, ohne die störenden Fehler dieses Klangkörpers.Es wäre die Essenz des Tones. Die Wurzel der Musik.

"Das ist es", flüsterte Daron.

Während Tarva nun genauer auf die Einzelheiten der Herstellungund die Aufteilung der Arbeiten einging, hing Daron seinenTräumen nach. Im Geiste hörte er noch immer den Ton, und erinspirierte ihn. Mit diesem Klang ließen sich Lieder schaffen,an die er vorher noch nicht einmal zu denken gewagt hatte,Melodien von überirdischer Leichtigkeit und Eleganz - Klänge fürdie Götter selbst. Mit einem solchen Instrument konnte er allseine Schaffenskraft perfekt umsetzen, und es würde nur nocheine Frage der Zeit sein, bis er zum Bardenherr würde...

Daron sah sich um. Auf einem der Arbeitstische sah er einenTropfen aus hellem Holz liegen. Tarva hatte den Körper der Kambaoffensichtlich bereits aus einem der Eskjeholzblöckehervorgeschält. Er schlenderte hin und hob den Block auf. DieInnenseite war bereits grob ausgehöhlt, nur die Feinarbeitfehlte noch. Also war auch Tarva nicht so ruhig gewesen, wie sievorgegeben hatte - dies hier war die Arbeit mindestens einesTages und einer Nacht.

"Daron?"

Der Barde drehte sich um. Tarva war offensichtlich fertig mitihrer Vorbesprechung, ihre Helferinnen bereiteten sich auf ihrejeweiligen Aufgaben vor, die vor allem in Vorbereitungen undHandreichungen bestanden. Alle für das Instrument und seinenKlang wichtigen Aufgaben hatte Tarva sich selber vorbehalten.

"Ich würde mich freuen, wenn du für uns spielen könntest,während wir arbeiten. Ein Teil von dir würde dann ebenfalls indas Instrument einfließen."

Daron nickte. "Ich werde alles tun, um dich und deineHelferinnen in eurem Arbeitseifer zu unterstützen. Mal sehen,ich hätte da ein Lied..." In Gedanken bereits weit weg griff ernach seinem Instrument und zupfte prüfend an den Saiten. Dannschüttelte er noch einmal sein Handgelenk aus und begannschließlich mit einem leichten Wanderlied.

Im Laufe des Tages spielte Daron fast sein gesamtes Repertoireherunter, vorrangig aber Weisen, die von Schönheit, Romantik undder Liebe zum Leben handelten. Er besang das Meer, die Berge unddie Wälder, die Schönheit seiner Gönnerin und die Reize einerElfe. Er sang Träumerisches über alte Zeiten und ferne Länder ,er sang Eigenes und Fremdes. Als seine Stimme rauh wurde,spielte er nur, und als seine Finger schmerzten, sang er odersummte, aber der Strom der Lieder riß nie ab.

Als der Abend kam, besang er das abendliche Zirpen der Vögel unddie Stille und Weichheit der Nacht, den Glanz der Sterne und desSilbermondes.

Die ganze Zeit, während er spielte, arbeiteten die drei Frauenebenso unermüdlich an der neuen Kamba. Es war, als triebe seinSpiel sie immer weiter, und ihre Arbeit gab den Takt für seinSpiel. Sie waren wie gebannt.

Als lange nach Sonnenuntergang keine Arbeit mehr für dieHelferinnen blieb, zogen sie sich erschöpft zurück. Doch Daronund Tarva spielten und arbeiteten weiter, ohne auch nuraufzusehen. Längst schon waren sie Gefangene einer Idee, die sienicht mehr zur Ruhe kommen ließ, bis sie vollendet war.

Man hörte das Spiel von Darons Kamba die ganze Nacht hindurchaus der Werkstatt, und es raubte den Nachbarn den Schlaf von denAugen. Doch der Gedanke, die Werkstatt zu betreten, flöste ihnenunerklärliches Unbehagen ein, und so verbrachten sie die Nachtlieber bei Freunden in einem anderen Teil der Stadt.

Schließlich war die Umgebung der Werkstatt wie ausgestorben, nurder Klang von Darons Spiel erfüllte die dunkle Nachtluft undverlieh ihr einen gewissen Glanz.

Erst am späten Morgen des nächsten Tages hörte Darons Spielendlich auf. Die Helferinnen waren bei Sonnenaufgang gekommen,jedoch wieder gegangen, als sie erkannten, daß Tarva und Daronnoch immer arbeiteten.

Aus tief in die Höhlen gesunkenen Augen sahen Handwerkerin undBarde sich an. Wortlos berührte Tarva das fertige Instrument.

"Ich sage dir, Daron", sagte sie dann leise, "ich könnte dasnicht noch einmal tun. Selbst wenn mir jemand alle Materialienauf einem Kupferteller servierte - ich könnte es nicht mehr."

Daron seufzte. "Mir schmerzen meine Finger, als wollten sie niewieder eine Saite berühren", flüsterte er rauh. "Und mein Halsbesteht aus Sand."

Tarva atmete tief durch. "Ich glaube, wir könnten beide eineMenge Schlaf gebrauchen. Ich habe kein bißchen Kraft mehr."

"Mir geht es ebenso", erwiderte Daron nickend. "Laß uns einenwarmen Platz und eine Decke suchen und schlafen."

Und so, ohne zuvor etwas zu essen oder zu trinken, kuscheltendie beiden sich am Herdfeuer zusammen und sanken sofort in einentiefen, traumdunklen Schlaf.

Es dauerte drei Tage, bis der Barde und die Handwerkerin sichwieder erholt hatten, und in dieser Zeit betrat niemand dieWerkstatt. Am vierten Tag nach der Entstehung der Kamba jedochöffnete sich die Tür langsam, und Tarva trat mit den beidenMädchen ein, die ihr geholfen hatten. Ihnen folgte Daron miteinigen Barden. Stolz wiesen sie beide auf das neue Instrument,und es ging von Hand zu Hand. Jeder bewunderte den feinenSchnitt und die Sorgfalt, mit der die Einlegearbeiten vollführtwaren, doch keiner berührte die Saiten.

Schließlich nahm Daron das Instrument wieder an sich und machtesich daran, die Saiten zu stimmen. Jede Saite schlug ernacheinander an und drehte die Wirbel um Bruchteile genau, umden perfekten Ton zu erreichen. Aufgeregt tuschelten die Bardenbei jedem leisen Anschlag miteinander - noch nie hatten sieetwas in dieser Art gehört.

Schließlich, als Daron die letzte Saite perfekt gestimmt hatte,wurde es absolut still. Daron zögerte, denn etwas irritierteihn. Noch einmal schlug er die letzte Saite an. Er spürte genau,wie sie anfing, zu vibrieren und unter seinem Finger zitterte,doch kein Ton löste sich von ihr. Ungläubig starrte er dasInstrument an. Er griff einen Akkord. Kein Ton. Jeder TropfenBlut entwich aus Darons Gesicht. Er sah zu Tarva, und fand sichselbst in ihren weit geöffneten Augen gespiegelt, sein eigenesEntsetzen auf sich zurückgeworfen.

"Nein", sagte er leise. Seine Hand legte sich auf die Saiten, umsie zur Ruhe zu bringen. Dann versuchte er es noch einmal, einweiterer Akkord, noch einer...nicht einmal das Echo eines Tonesdrang zu ihnen, und doch spürte er die Saiten vibrieren. DaronsNackenhaare stellten sich auf. "Nein!" schrie er und ließ dasInstrument fallen, als sei es plötzlich glühend heiß geworden.

Kein Ton.

Einer der Barden stand auf und hob die Kamba vosichtig auf. Erberührte die Saiten, doch nichts geschah. Er reichte es weiter,doch auch keiner der anderen konnte den Saiten einen Tonentlocken - nicht einmal der Bardenherr.

Daron saß auf dem Tisch, von dem er die Kamba genommen hatte,und barg das Gesicht in seinen Händen. In seinem Geisteversuchte er, nach dem Ton zu greifen, den er aus der Saitegehört hatte, als Tarva sie berührt hatte, und nach den Tönen,die er während des Stimmens gefühlt hatte, doch immer wiederschienen sie dem Zugriff seiner Erinnerung zu entgleiten.

Wortlos verließ Tarva die Werkstatt.

Am selben Abend trafen sich Tarva und Daron am Seeufer. Siehatten sich nicht abgesprochen, es zog sie nur beide andenselben Ort.

"Vielleicht", sagte Tarva leise, "grenzte unser Verlangen zunahe an Blasphemie."

Daron wiegte den Kopf. "Vielleicht bin ich auch nur ein zuschlechter Barde", erwiderte er. "Was auch immer geschehen ist -wir stecken beide mit drin, und wir werden sehr schnell wissen,ob es Lästerung war. Und wenn es das nicht war, dann war esvielleicht ein Geschenk, das zu nutzen wir nur zu unwissendsind."

"Oder vielleicht", setzte Tarva hinzu, "haben wir doch einInstrument für die Götter geschaffen..."

Tarva ni Vondra schuf nach diesen Ereignissen nie wieder einInstrument. Sie beschränkte sich darauf, Entwürfe zu machen,schwierige Reparaturen auszuführen und ihre Mitarbeiterinnen,Gesellinnen und Lehrlinge zu überwachen und zu beraten. Es war,als hätte die stumme Kamba ihr all ihre Schaffenskraft entzogen .Dennoch blieb sie eine bemerkenswerte Frau.

Daron verließ das Grüne Hochland für mehrere Jahre, um diefremden Barden zu suchen und zu sehen, ob sie ihn etwas lehrenkonnten, das ihm helfen würde, das perfekte Instrument zuspielen. Als er zurück kam, wurde er zum Bardenherren ernannt.Wenig später verkündeten er und Tarva ihre Gefährtenschaft. Siewaren zu dem Schluß gekommen, daß sie seit der Erschaffung derKamba zu viel verband, als daß sie es einfach hätten übergehenkönnen.

Das Instrument rührte Daron nie wieder an. Wo es heute ist, istunbekannt.

Silaran tegare Silaraj - Dichten ist das Recht des Dichters

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